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Quartierskümmer*innen für das Königsborner Wohngebiet

Trio der Werkstatt im Kreis Unna hilft jetzt an der Berliner Allee

Sie kommen aus dem Quartier in Unna-Königsborn und sind ab sofort die Quartierskümmer*innen für die Quartiersiedlung rund um die Berliner Allee: Olesia Pitirimova (36), Safiye Sünger (43) und Aleksandar Goreski (32) werden sich die nächsten Jahre im Quartiersbüro und im Begegnungscafé sowie im Gemeindezentrum Brücke um Sorgen, Ideen und alltägliche Anliegen der Menschen aus der Nachbarschaft kümmern. Möglich macht das ein gemeinsames Projekt von der Werkstatt im Kreis Unna und der Stadt Unna, das hier Mittel des Landes und des Europäischen Sozialfonds einsetzt. Am 8. September von 13:00 bis 17:00 Uhr laden die drei Kümmerer*innen zum Tag der offenen Tür in und an ihr Büro an der Berliner Allee 28a ein. Ein buntes Programm wartet auf die Besucherinnen und Besucher – unter anderem der bunte Mitmachgarten und eine Spielwiese.

Aus der längeren Arbeitslosigkeit jetzt in die Hilfs- und Beratungstätigkeit: „Nun bekomme ich das, was ich ohnehin schon immer gemacht habe, sogar noch bezahlt“, strahlt Olesia Pitirimova. „Möglich macht das eine Förderung des Jobcenters im Rahmen der ‚Teilhabe am Arbeitsmarkt‘“, ergänzt René Winkler, Quartiersentwickler der Werkstatt im Kreis Unna. Einer der Schwerpunkte: „Wir helfen beim Ausfüllen der Formulare für das Jobcenter, fürs Wohngeld oder Teilhabepaket.“ Die gelernte Buchhalterin hilft auch Zugewanderten in deren Muttersprache: „Ich spreche Deutsch und Russisch, verstehe Ukrainisch und Polnisch.“ Sprachkompetenz auch bei den beiden Kümmerer-Kolleg*innen. Safiye Sünger dolmetscht für Türkisch, Aleksandar Goreski für Deutsch, Englisch, Mazedonisch, Serbo-Kroatisch und Bulgarisch.

Alle drei kennen durch ihr bisheriges Leben im Quartier auch die Anliegen der Nachbarn: Ob jetzt ältere Menschen einfach mal jemanden zum Gespräch suchen, andere Bewohner*innen Stress mit Vermietern haben, ob es Hinweise auf Dreckecken gibt, zugewucherte Wege oder einfach nur schnelle Tipps für alltägliche Sorgen – die Kümmer*innen helfen gerne. Auch mal beim Wässern im Nachbarschaftsgarten, der in Hochbeeten neben dem Quartiersbüro sprießt: Knoblauch, Erdbeere, Salbei, Zitronenminze, Petersilie, Kopfsalat und Blumen haben hier die Bewohner*innen der benachbarten Hochhäuser gepflanzt. Seit fünf Jahren blüht und sprießt das urbane Gärtchen – und wird ständig erweitert. Gerade auch von Ehrenamtler*innen aus der Siedlung. Ein Randstein-Mäuerchen hat eine Dame aus dem Haus hinter dem Quartiersbüro für den Tag der offenen Tür um das erste Beet verlegt.

Das Dreierteam hat sich viel vorgenommen: Quartierspaziergänge, Mängelmelder und vor allem auch Verbinder zu allen Institutionen, die unterstützen, informieren und helfen können. Sei es die Stadtverwaltung, Kindergarten, Schule, Jobcenter oder Wohnungsbaugesellschaften. Das Wissen um die alltäglichen Sorgen bringen sie zudem mit. Nicht nur die Erfahrung aus der Arbeitslosigkeit. Sondern auch die der Eltern. Olesia Pitirimova hat vier Kinder im Alter von 14, 11, 8 und vier Jahren, Safiye Sünger kümmert sich als Alleinerziehende ebenfalls um vier Sprösslinge (14,16,13 und 9 Jahre jung), Aleksandar Goreski um zwei (ein und sieben Jahre).

Noch ist das Quartiersbüro täglich von 9:00 bis 13:00 Uhr geöffnet, bald von 8:00 bis 18:00 Uhr, sagt René Winkler. Und freut sich auch über möglichst viele Besucherinnen und Besucher. Ein „Kummerkasten“ für alle Anliegen außerhalb dieser Zeiten hängt jetzt auch frisch vor dem Büro. Und im Schaukasten daneben finden Interessenten die kompletten Kontaktdaten der Quartierskümmer*innen mit Mail und auch Handy Nummern.

Die „Quartierskümmerer*innen“ sind einer der Bestandteile des Projektes „Zusammen im Quartier / Sozialplanung+“, das mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union umgesetzt wird.

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4 Personen stehen hinter einem Hochbeet